Die 3 wichtigsten Gründe, warum Ärzt*innen Online-Videos erstellen sollten

LCA

Im heutigen digitalen Zeitalter sind viele ständig in ihr Smartphone versunken, scrollen durch Social Media, konsumieren Inhalte und suchen online nach Informationen. Diesen Trend gibt es auch im Gesundheitswesen, wo immer mehr Menschen das Internet zurate ziehen. Tatsächlich drehen sich rund 7 % der täglichen Suchanfragen bei Google um gesundheitliche Themen. Das sind ca. 70.000 Suchanfragen pro Minute zu verschiedenen Gesundheitsthemen, von Krankheiten und Medikamenten bis hin zu Symptomen und Versicherungsfragen. 

Aber die hohe Zahl an medizinischen Suchanfragen betrifft nicht nur Google. YouTube, die zweitgrößte Suchmaschine, berichtet ebenfalls einen starken Anstieg im Interesse an gesundheitsbezogenen Videos, mit insgesamt 3 Milliarden Aufrufen in Großbritannien und 110 Milliarden weltweit im Jahr 2022. 
Während der Bedarf an leicht zugänglichen Gesundheitsinformationen weiter steigt, zeigen die jüngsten Ergebnisse einer Studie des National Health Service (der staatliche Gesundheitsdienst in Großbritannien), dass beachtliche 93 % der Ärzteschaft bestätigt, dass Videoinhalte sinnvoll sind, um Patient*innen Informationen zu vermitteln. Vor diesem Hintergrund arbeiten wir mit YouTube Health zusammen, um Fachleuten aus dem Gesundheitswesen bei einer Veranstaltung zu zeigen, wie sie Content Creation nutzen können, um ihr Fachwissen zu teilen. Unsere Mission? Es Patient*innen zu erleichtern, verlässliche Informationen zu Erkrankungen oder Behandlungen zu finden, damit sie fundierte Entscheidungen für ihre Versorgung treffen können.

Warum Ärzt*innen Online-Inhalte erstellen sollten

Bei unserer ersten Veranstaltung im Hauptsitz von Google in London nahmen über 300 Expert*innen aus dem Gesundheitswesen teil. Besprochen wurde die zentrale Rolle von Videoinhalten, wenn es darum geht, das Vertrauen von Patient*innen zu gewinnen. Für einige von ihnen war das Erstellen von Videos neues Terrain, sie waren aber alle daran interessiert, wie man im Internet Inhalte veröffentlichen kann, die wissenschaftlich fundiert und für jene, die nach Gesundheitsthemen suchen, leicht zugänglich sind. Einblicke dazu erhielten sie von den großartigen Vortragenden und Expert*innen für Content Creation im Medizinbereich, darunter Dr. James O’Donovan, Dr. Karan Rajan, Dr. Liz O’Riordan und Dr. Aziza Sesay sowie Dr. Vishaal Virani, der bei YouTube UK & Irland für Partnerschaften im Gesundheitsbereich verantwortlich ist, und Dr. Suman Saha, Mitgründer und medizinischer Vorstand von Doctify.

In der Diskussion wurde auf einen wichtigen Trend hingewiesen: Seit der Pandemie ist 3,5-mal wahrscheinlicher geworden, dass sich jemand selbst über Gesundheitsthemen informiert. Allerdings führt dieser Anstieg auch dazu, dass das Risiko besteht, auf falsche Informationen aus unzuverlässigen Quellen zu stoßen. Das bedeutet, dass Gesundheitsexpert*innen die Chance haben, ihr Wissen in Form von Videos weiterzugeben und jene zu erreichen, die verlässliche Auskunft suchen. Diese Inhalte sind besonders für vulnerable und schwer erreichbare Bevölkerungsgruppen wertvoll und bieten diesen eine seriöse Orientierung in Gesundheitsfragen.

1. 8 von 10 Personen mit Falschinformationen konfrontiert

Auf Social Media kann jede*r ein Konto erstellen und Inhalte teilen, was zu einer Flut von ungeprüften Informationen führt. Da 80 % der Menschen regelmäßig auf Falschinformationen stoßen, besteht im Gesundheitswesen ein besonders hohes Risiko, wo Ratschläge von unqualifizierten Personen gar zu einer Verschlechterung des Gesundheitszustands führen können. 

Beispielsweise kursierte während der Pandemie der weit verbreitete Irrglaube, dass hochkonzentrierter Alkohol den Körper desinfizieren und das Virus beseitigen könne. Diese Fehlinformation hatte tragische Folgen. Laut einer Studie im American Journal of Tropical Medicine and Hygiene kam es dadurch zu rund 800 Todesfällen. Außerdem mussten 5876 Personen ins Krankenhaus und 60 Personen erblindeten vollständig, nachdem sie Methanol getrunken hatten, um damit COVID-19 zu behandeln.

Dr. Karan Rajan, Chirurg im NHS und Content Creator, berichtete, dass er sich vor allem aufgrund der zahlreichen Falschinformationen während der Coronapandemie dazu entschloss, öffentlich über Gesundheitsthemen zu informieren. Ihm wurde bewusst, dass dieses Problem jedes Teilgebiet und jede Spezialisierung in Medizin und Forschung betrifft. „Es gibt Influencer, die z. B. im Bereich Darmgesundheit keine Expertise haben, aber dennoch Probiotika, Nahrungsergänzungsmittel, Einläufe mit Kaffee oder Darmspülungen empfehlen, was letztlich dazu führen kann, dass Leute im Krankenhaus landen oder sogar operiert werden müssen“, erklärt Rajan.

2. Ein 30-Sekunden-Video kann Leben retten

Manchen mag Content Creation unnötig erscheinen. Schließlich sind Ärzt*innen keine Influencer*innen, und ihre Hauptaufgabe besteht darin, Leben zu retten und für Gesundheit zu sorgen. Wie jedoch Dr. Vishaal Virani hervorhob, spielt Informationsvermittlung eine zentrale Rolle für Behandlungsergebnisse und kann sogar Leben retten. Zugang zu hochwertigen Informationen zu bieten hat langfristig einen erheblichen Einfluss auf den individuellen Gesundheitszustand. 

Als Beispiel nannte Dr. Virani einen Kommentar zu einem Video von Dr. James O’Donovan mit dem Titel „6 Anzeichen und Symptome von Darmkrebs“. Ein User berichtete darin: „Ich werde wegen Darmkrebs operiert […]. Hätte ich nicht eins dieser Videos gesehen, hätte ich mich nicht untersuchen lassen.“ Diese Rückmeldung zeigt, was Ärzt*innen bewirken können, wenn sie hilfreiche und leicht verständliche Inhalte im Internet teilen.

Dr. Karan Rajan berichtete bei der Veranstaltung von einer ähnlich beeindruckenden Begebenheit. Ein Patient wies Symptome auf, die auf Darmkrebs hinweisen können, hatte aber Angst davor, ärztlichen Rat einzuholen. Nachdem er ein Video von Dr. Rajan gesehen hatte, änderte er jedoch seine Meinung und fand den Mut, sich untersuchen zu lassen. Der Arzt ordnete sofort eine Koloskopie an, bei der Darmkrebs diagnostiziert wurde. Der Patient wurde erfolgreich operiert und ist nun glücklicherweise krebsfrei. Das Video von Dr. Rajan trug entscheidend zu diesem positiven Ergebnis bei und zeigt, wie Online-Inhalte von Fachleuten für die Menschen einen echten Unterschied machen können.

„Die wichtigste Kennzahl sind nicht die unzähligen Follower oder Likes oder etwas in der Art. Das sind nur schöne Zahlen. Was wirklich zählt, ist zumindest eine Person positiv beeinflusst zu haben.“

Dr. Karan Rajan, Chirurg und Content Creator

In ähnlicher Weise berichtete Dr. Aziza Sesay, Allgemeinmedizinerin und Content Creator, von ihren Erfahrungen mit dem Einsatz von Kurzvideos, um Missverständnisse auszuräumen und ihre Patient*innen zu potenziell lebensrettenden Maßnahmen zu ermutigen. Ihre kurzen, 30-sekündigen Videos zur Gebärmutterhalsuntersuchung motivierten Patient*innen, diese wichtige Untersuchung vornehmen zu lassen und räumen deren Bedenken dazu aus. 

Diese Beispiele verdeutlichen das vielfältige Potenzial von Online-Inhalten, die von Ärzt*innen selbst kommen. Sie können das Bewusstsein für medizinische Themen stärken und zu positiven Outcomes führen.

3. Weltweit Leben verändern, per Mausklick

Wenn Sie im Internet Inhalte veröffentlichen, können Sie damit das Leben von Menschen positiv beeinflussen – und das auf der ganzen Welt. Egal ob Sie Millionen von Menschen erreichen oder die eine Person in einer schwierigen Situation, die keinen Zugang zu medizinischer Versorgung hat – Ihr Video kann die Orientierung und Unterstützung bieten, die ansonsten vielleicht nicht vorhanden ist. Social-Media-Plattformen sind auf dem ganzen Globus präsent. Dadurch erreichen Sie Menschen an den verschiedensten Orten der Welt und haben so die Möglichkeit, in großem Maßstab Gutes zu bewirken.

Dr. James O’Donovan berichtete Folgendes: „Ein Drittel meiner Follower*innen leben in Indien, und eines der größten Tabus dort ist das Thema sexuelle Gesundheit. Einige meiner Videos dazu werden millionenfach aufgerufen, und einige der Kommentare sind wirklich bewegend. Manche sagen, dass sie mit niemandem über dieses Thema sprechen können, und sie meine Videos aus der Depression holen.“

Das ist nur ein Beispiel von vielen, in denen Fachkräfte aus der Gesundheitsbranche digitale Kanäle nutzen, um das Leben von Menschen weltweit konkret zu verbessern. Ihre Mühe macht einen großen Unterschied, egal ob sie mit falschen Vorstellungen aufräumen, zu aktiver Vorsorge ermutigen oder Unterstützung und Beratung bieten. Und wie weiter oben von Dr. Karan Rajan erwähnt, geht es nicht um die Zahlen oder darum, in der digitalen Welt Millionen von Menschen zu erreichen, sondern darum, das Leben von anderen positiv zu beeinflussen.

Verifizierte Gesundheitsvideos bei YouTube

In dem riesigen Meer von Online-Inhalten, in dem jede*r Videos hochladen kann, kann das Überprüfen von Gesundheitsinformationen eine Herausforderung sein, besonders für jene, die kein medizinisches Wissen haben. Genau da kommt eine Lösung von YouTube ins Spiel, nämlich die Gesundheitsfunktionen von YouTube Health. Als Ärzt*in können Sie diese nutzen, um Ihren Kanal als vertrauenswürdige Quelle für gesundheitliche Informationen zu positionieren. Nach der Freigabe werden Ihre Videos mit einem Hinweis versehen, der Ihre medizinische Qualifikation bestätigt. Außerdem können Sie jenen angezeigt werden, die nach gesundheitsbezogenen Themen suchen, damit diese von Anfang verlässliche Informationen vorfinden.

Jedes Video von Dr. Liz O’Riordan hat ein Verifizierungsabzeichen, das ihre Qualifikationen bestätigt und den Zuschauern garantiert, dass die Informationen vertrauenswürdig und qualifiziert sind.

Licht, Kamera … und Action!

Wer mit dem Erstellen von Videos beginnt, läuft oft Gefahr, viel Zeit mit den perfekten Kamera- oder Lichteinstellungen zu vergeuden. Dr. Karan Rajan betonte jedoch: „Die Leute mögen unbearbeitete, authentische Inhalte. Nehmen Sie einfach Ihr iPhone zur Hand nehmen und legen Sie mit dem Filmen los.“

Beginnen Sie mit kurzen, informativen Videos, in denen es um häufige gestellte Fragen, verschiedene Erkrankungen und deren Symptome sowie um Behandlungsmöglichkeiten geht. Ihre Videos können Sie dann auf verschiedenen Plattformen wie YouTube, Instagram, TikTok, LinkedIn und Doctify verbreiten, um Ihre Reichweite zu erhöhen und potenzielle neue Patient*innen zu erreichen.

💡 Bonus-Tipp: Integrieren Sie diese Videos in Ihre interne Patientenkommunikation, um die Zufriedenheit der Patient*innen zu steigern und ihnen das notwendige Wissen zu vermitteln, mit dem sie sinnvolle Entscheidungen zu ihrer Gesundheit treffen können.

Vik Veer, HNO-Arzt und Content Creator, ist ein Beispiel dafür, wie wirksam ein Profil auf Doctify sein kann, wenn darin transparente Bewertungen und hilfreiche Inhalte für Patient*innen kombiniert werden.

Durch diese ausgewählten Inhalte können Patient*innen besser beurteilen, ob Sie die richtige Ansprechperson für ihren Bedarf sind, und sich mit Ihrer Persönlichkeit vertraut machen. Das kann der entscheidende Faktor in deren Entscheidung für Sie als Gesundheitsdienstleister*in sein. „Es ist eine tolle Möglichkeit für Patient*innen, sich vor ihrem Termin ein Bild von ihrem Facharzt oder ihrer Fachärztin zu machen“, so Dr. Aziza Sesay. 

Bei Doctify haben wir festgestellt, dass jene Dienstleister*innen, die ein 30-sekündiges Vorstellungsvideo auf ihrem Profil haben, von Patient*innen mit sechsmal höherer Wahrscheinlichkeit aufgesucht werden. Dies zeigt, wie sehr multimediale Inhalte dazu beitragen können, Vertrauen zu gewinnen und nachhaltige Kontakte zu Patient*innen aufzubauen.

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